Die Bedeutung von Hundevereinen: Ein Blick hinter die Kulissen
Die Struktur der Hundevereine
Um die Struktur der Hundevereine zu verstehen, schauen wir uns die Hierarchie an. Ganz oben steht die FCI (Fédération Cynologique Internationale), der weltweit größte kynologische Dachverband. Unter der FCI sind nationale Dachverbände organisiert, wie zum Beispiel der VdH (Verband für das Deutsche Hundewesen) in Deutschland, der Raad van Beheer in den Niederlanden und Sint-Hubertus in Belgien. Unter diesen nationalen Dachverbänden finden sich wiederum die rassespezifischen Vereine.
Die FCI legt gewisse Standards und Regeln fest, die von den nationalen Dachverbänden und den darunter liegenden Vereinen befolgt werden müssen. Ein bekanntes Beispiel sind die Röntgenuntersuchungen nach FCI-Standard.
Die Rolle des VdH in Deutschland
Der VdH ist der deutsche Dachverband unter der FCI und umfasst alle Rassevereine in Deutschland, einschließlich der drei Rhodesian-Ridgeback-Vereine. Warum es drei verschiedene Vereine für dieselbe Rasse gibt, bleibt unklar, aber diese Struktur macht die Entscheidung, welchem Verein man beitreten soll, nicht einfacher.
FCI-Vereine vs. Nicht-FCI-Vereine
Neben den FCI-angegliederten Vereinen gibt es auch viele andere Vereine, die unabhängig sind. Diese Vereine bieten ebenfalls Möglichkeiten zur erfolgreichen Zucht, sind jedoch oft von der FCI und ihren Mitgliedern als weniger legitim angesehen. Dieser Ausschluss wird oft als „Dissidenz“ bezeichnet, ein Begriff aus der Zeit des Nationalsozialismus, der heute noch verwendet wird, um diejenigen zu beschreiben, die außerhalb des FCI-Systems züchten.
Die Wahl des richtigen Vereins
Die Entscheidung, welchem Verein man beitritt, hängt von den eigenen Zuchtzielen und Prioritäten ab. Möchte man an internationalen Ausstellungen teilnehmen, die oft qualitativ hochwertiger sind und strenge Bewertungen durch ausgebildete Richter bieten, ist der Beitritt zu einem FCI-angegliederten Verein sinnvoll.
Gesundheit im Fokus
Ein wirklich guter Hundeverein sollte sich vor allem auf die Gesundheit der Rasse konzentrieren. Dies bedeutet, dass neue Erkenntnisse und Forschungen sofort in die Zuchtordnungen einfließen sollten, um die Gesundheit und das Wohl der Hunde zu fördern. Ein Beispiel ist der Gen-Test für juvenile myoklonische Epilepsie beim Rhodesian Ridgeback, der seit 2016 verfügbar ist. Solche Tests sollten ohne lange Diskussionen in die Zuchtordnungen aufgenommen werden, um die Gesundheit der Hunde zu sichern.
Abschlussgedanken
Die Wahl des richtigen Hundevereins ist entscheidend für den Erfolg in der Zucht und die Gesundheit der Tiere. Es ist wichtig, sich gründlich zu informieren und Vereine auszuwählen, die die eigenen Werte und Ziele unterstützen. Transparenz, zusätzliche Gesundheitsuntersuchungen und ein Fokus auf das Wohl der Hunde sind entscheidende Faktoren.
In der nächsten Episode werde ich mehr über die verschiedenen Untersuchungen sprechen, die für den Rhodesian Ridgeback wichtig sind. Bis dahin freue ich mich über eure Fragen und Anregungen. Schreibt mir eine E-Mail und abonniert den Podcast, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Bis zum nächsten Mal!
Stephanie Müller